Herbst-Veterama
2004
Der Clubstand des ... auf der Herbst-Veterama
am 2. Oktoberwochenende bildete die Premiere der offiziellen Veranstaltungen
der am 17. September 2004 gegründeten, ersten Dependance „Süd-West“.
Wie schon so oft, durfte bei Dauerregen – also typischem
Veterama-Wetter – das Messezelt aufgebaut und ausgestattet werden. Das Veterama-
und Messe-erfahrene Dreigestirn Franz Sprock, Dino Bohrmann und Standchef Rudolf
Couturier hatte es bis zum frühen Abend, unter dem Einfluss ständiger Nässe,
trotzdem ziemlich weit gebracht. Das von Clubmitglied Dr. Gerhard Hage zur
Verfügung gestellte Fahrzeug, ein XK 120 OTS im unverbastelten Zustand 6, war
von Jochen Extra und Rainer Bode auf das Messegelände gebracht worden und hatte
bereits seinen Platz erhalten. Doch irgendwann hatten die drei Jungs des
Aufbauteams doch die Nase voll und beschlossen Feierabend zu machen.
Der nächste Morgen begann für Rudi – Freunden erlaubt Rudolf ihn mit
der gekürzten Fassung seines Vornamens anzusprechen zu dürfen – bereits um 07.00
Uhr MEZ auf dem Stand, also mitten in der Nacht, um mit dem peu-à-peu
eintreffenden Standpersonal letzte Hand anzulegen, was auch fast just-in-time
zum Messestart gelang. Nachdem die Pforten geöffnet waren, fegte nur noch Franz
mit dem Staubsauger rasch über den Teppich und fünf Minuten später war wirklich
alles paletti. Es hätte aber auch keine Möglichkeit bestanden weiter zu agieren,
denn von da an wurde das Zelt sprichwörtlich überrollt.
Der Samstag ist der Tag des Fachpublikums, also der wissenden
Schrauberzunft! Und die war fasziniert von dem ausgestellten XK 120. Keine
Abschrankung hielt die Betrachter von dem Schaustück zurück; der freie Zugang
rund um das Auto wurde kräftig in Anspruch genommen und trotz des traurigen
Zustands wurde der Jaguar mit Respekt behandelt. Man achtete den Zustand und das
Alter und freute sich, dass es so etwas überhaupt noch gibt. Viele staunten,
dass sich niemand in den über fünfzig Jahren mit Umbauten oder dillethantischen
Reparaturen versuchte und bis auf die skurrile Verstärkung der hinteren
Stoßstange noch alles so war, wie der Wagen die Hallen von Browns Lane an seinem
Geburtstag verließ. Auch die noch vorhandene Komplettheit löste bei einigen
Besuchern Verwunderung hervor, denn selbst die im Motorraum nur eingeclipste
originale Fettpresse ist noch vorhanden.
Ein maroder Blickfang, auf neudeutsch „Eyecatcher“, wurde zum
Sympathiegegenstand unserer Clubpräsentation. Es gab einige Leute, die ihn
direkt vom Stand wegkaufen wollten; das Höchstgebot wurde unserem höchst
erstaunten Rocky gegenüber mit EUR 30.000.- genannt, denn der Interessent suchte
genau solch einen Wagen in diesem Zustand!!!!
Die Standbesetzung war am Samstag sehr stark bestückt, doch für den
Ansturm manchmal nur gerade ausreichend. Zeitweise war das Zelt um das Auto
total überfüllt.
Peter G. Cahill, bekannter Motorjournalist aus England, kam von Zeit zu
Zeit immer wieder auf unseren Stand; zum Ausruhen, aber auch zum Plaudern, um
Leute kennen zu lernen und die deutsche Gemütlichkeit zu genießen. Wir sind
gespannt, was er in der Fachpresse publizieren wird.
Tatkräftige Unterstützung erhielt das Standpersonal von den beiden
Vorsitzenden und Clubmitgliedern der Frankfurter Sektion. Als am Samstagabend gegen 19.00 Uhr das Zelt geschlossen
wurde, war das Standpersonal von dem ständigen Ansturm der Besucher
rechtschaffen müde gemacht worden. Einige sprachen sogar von Sodbrennen in den
Knien, da sie fast den ganzen Tag über standen und nicht zum Sitzen kamen. Gott
sei Dank hatte das Wetter den ganzen Tag über gehalten.
Sonntagmorgen, die Parkplätze leer, keine Menschenmenge vor den
Eingangstoren, friedliche Stille auf dem Clubstand, kaum Besucher im Zelt – man
war unter sich. Wie jedes Jahr hatte die Veterama auch in diesem zwei Seiten:
Den Samstag und den Sonntag! Sonntags kommen die „Laß-uns-mal-gucken-Leute“;
aber erst so nach Mittag, am liebsten aber dann, wenn die Veterama offiziell um
16.00 Uhr beendet und der Stand abgeräumt und das Zelt abgebaut wird. Denn – und
das muss man wissen – der Clubstand ist genau vis-à-vis dem Eingang, also auch
dem Ausgang des Messegeländes. Und da müssen alle Besucher vorbei! Und die
denken sich dann „Mensch, lass uns doch noch rasch bei den Jaguarleuten
reinschauen, bevor die alles abgeräumt und verstaut haben. Bei den armen Kerlen
war doch den ganzen Tag über nichts los. Dann gehen wir zumindest auf dem
Rückzug bei denen vorbei, sonst haben die doch das Gefühl vollkommen umsonst auf
der Veterama gewesen zu sein. Und dass wir die beim Abbau stören bilden wir uns
nur ein, die haben das gerne, wenn sie etwas Ablenkung von der monotonen
Abbauarbeit haben.“ Es wiederholt sich Jahr für Jahr und man schmunzelt schon
vorausschauend auf die hundertprozentig eintreffende Situation.
Aber es gibt auch Dinge, die nicht im geringsten vorhersehbar sind. So
zum Beispiel die Menge von Ess-Verpflegung! Zuerst heißt es am Samstagmorgen:
„Also ab 12.00 Uhr gibt es Chili con Carne, kommt nur alle, denn ich will am
Sonntag nichts davon zurück mit nach Hause nehmen. Das Zeug muss weg!“ Samstag
13.30 Uhr: Der Riesentopf gefüllt mit Chili con Carne ist restlos leer!!!!! „Wie
machen wir das am Sonntag mit der Mittagsverpflegung??? Es ist ja überhaupt
nichts mehr da!“ Nun Rudi, so ist das halt, wenn das Essen so gut oder besser
gesagt zu gut schmeckt. Aber die Idee mit den Weißwürsten am Sonntag war auch
ganz toll – auch im Hinblick darauf, dass wir diese entgegen bayerischen
Gepflogenheiten erst nach 12.00 Uhr zu essen bekamen.
Alles in allem hatten wir eine tolle Veranstaltung, die Stimmung war
super, eine Menge Leute fand sich auf unserem Premiere-Event der Süd-Westler
ein, das Wetter hatte sich auch am Sonntag toll gehalten und wir hatten jede
Menge Spaß – auch wenn wir danach groggy waren.
Wir freuen uns bereits jetzt auf die Herbst-Veterama 2005.
Rolf B. (Auszug aus
...-Journal No. 1/2004)
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