Mehrtägige Veranstaltung in Thüringen/Vogtland
1-wöchige Anschlussfahrt durch den Harz
Karin und Siegfried
Schmidt riefen und 8 Teams meldeten zur 1-wöchigen Anschlussfahrt an das XI.
Jaguar-Oldtimer-Treffen Oberhof in den Harz – 7 Wiederholungstäter- und 2
Neueinsteiger-Teams.
Nach der Verabschiedung
der Teilnehmer des Treffens in Oberhof, machte sich die Gruppe auf die Reise in
Richtung Norden. Den ersten Zwischenstop machten wir bei Bad Frankenhausen, zur
Besichtigung des Panorama Museums. Dieses Museum wurde einzig zur Erinnerung an
die Schlacht des Bauernkrieges bei Bad Frankenhausen auf historischem Boden
errichtet und beinhaltet ein 360°-Panoramagemälde mit 1.800 qm Fläche, bei 13 m
Höhe und 40 m Durchmesser. Es stellt Szenen der Schlacht dar und integriert
zeitgenössische Darstellungen und Persönlichkeiten.
Weiter ging die Fahrt zum
2. Anlaufpunkt, dem Kyffhäuser. Wir bestiegen den Berg und besichtigten die
Ruinen der Oberburg aus dem 12. Jahrhundert und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Bei
stürmischen Böen hatten wir eine herrliche Aussicht über dir darunter liegende
Landschaft. Der nächste Stop fand in Stolberg statt, einem Städtchen, welches
gänzlich aus Fachwerkhäusern besteht und den durchgeführten Stadtbummel lohnte.
Durch die Ortschaften
Sorge und Elend erreichten wir unser Hotel in Schierke im Harz, wo das
Abendessen bereits auf uns wartete. All zulange wurde dieser Abend nicht mehr,
denn für den nächsten Morgen stand die Besichtigung der Stadt Wernigerode auf
dem Programm.
Wernigerode, eine hübsche
Fachwerkhausstadt im Harz, wurde uns von einer aufgeweckten Stadtführerin mit
vielen Anecktoden aus der DDR-Zeit nahe gebracht. Im Anschluss fuhren wir mit
einer Bimmelbahn noch auf die Burg, besichtigten das Museum und hatten zwischen
Regenschauern immer wieder das Glück einigermaßen trocken unser Programm
durchzuziehen.
Trotz vollem Programms
ergab sich täglich die Gelegenheit des obligatorischen Kaffeehaus-Besuches,
obwohl man sich im Harz über die Schreibweise von Café nicht ganz im klaren zu
sein scheint als es auch Cafè und Cafe´ gab und ein Cafè Andrä zur Verfügung
stand. Gleichwohl waren die Kuchen und Toten immer 1. Sahne. Gleiches ist auch
von unserem Hotel mit seinem herrlichen Frühstücksbuffet und seinen üppigen
Abendmenus zu berichten. Einzig die Gestaltung der Badezimmer war anfangs etwas
gewöhnungsbedürftig – aber es funktionierte alles.
Tag 3 führte uns nach
Goslar, ebenfalls eine Fachwerkhausstadt. Auch diese wurde uns durch einen sehr
gut vortragenden Stadtführer näher gebracht. Anschließend besichtigten wir noch
die Kaiserpfalz mit den Ausmalungen der Sommerräume. Danach teilte sich die
Gruppe.
Einige gingen shoppen, andere bummelten so durch die Stadt und 4 Mann machten sich auf
den Weg zum Besucherbergwerk Rammelsberg. Nun muss man wissen, dass bei
dieser 4-er Gruppe alle Konfektionsgrößen vorhanden waren, um sich
bildlich vorstellen zu können, wie es beim Einsteigen in den Grubenzug,
der allem Anschein nach für bergbauarbeitende Zwerge gebaut wurde,
zuging. Der längste musste fast auf den Knien durch den Waggon rutschen,
um auf seinen Sitzplatz zu kommen. Der korpulenteste und auch nicht
gerade klein geratene verklemmte sich derart in der Tür, sodass es nicht
mehr vor und zurück ging und kam nur unter größter Anstrengung in den
Waggon. Der Gedanke an den Einsatz eines Schneidbrenners war gar nicht so
abwegig.
Diese Prozedur wurde noch
dreimal zwecks Aus- und Einsteigens wiederholt und klappte von mal zu mal
besser.
Der an diesem Abend im
Hotel stattgefundene Tanzabend wurde anfänglich durch Müdigkeit bedingt nicht
genutzt und der sehr gute Musikus musste alle Tricks anwenden, die Anwesenden
zum Tanzen zu bewegen.
Der nächste Tag war dem
Brocken gewidmet, der höchsten Erhebung des Harzes. Auch dieses mal eine 3-er
Teilung der Gruppe. Die einen fuhren mit der Dampfschmalbahn, die anderen mit
der Pferdekutsche und die dritten wanderten 7,5 km auf den Gipfel. Der / die
eine oder andere war beim Aufstieg durch den Genuss von Zigaretten etwas
gehandicapt. Trotzdem, nach 1 ½ Stunden trafen sich alle auf 1.142 m Höhe, bei
herrlichem Sonnenschein und kräftig frischem Wind, mit phantastischer Aussicht
rund um den Brocken. Der Brocken hat nur ca. 30 Sonnentage im Jahr und einen
davon hatten wir erwischt – wenn Engel reisen!
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Beim Abendessen
berichtete uns die Bedienung von einer Begebenheit am Nachmittag. Unsere
Fahrzeuge waren im Innenhof des Hotels hermetisch abgesichert geparkt.
Jedoch konnte man vom Restaurant und vom Café in den Hof hinabschauen.
Ein Cafégast fragte die Bedienung, wem denn all die schönen Autos im Hof
gehören würden. Darauf die Bedienung schlagfertig antwortend: „Das sind
die Autos vom Personal!“, worauf dem Gast fast die Tasse aus der Hand
fiel.
Am Donnerstag ging’s nach
Quedlinburg, Weltkulturerbe seit 1995, ebenso – wie überall im Harz – eine
Fachwerkhausstadt, die uns von einer eher schulmeisterlich trockenen
Stadtführerin erklärt wurde. Die Führung befand sich gerade an der Stiftskirche
als just in dem Moment als ein kräftiges Gewitter begann. Der richtige Zeitpunkt
die Führung zu beenden und den Domschatz zu Quedlinburg zu besichtigen. Das
anschließende Mittagessen nahmen wir in dem vis-à-vis gelegenen Restaurant, mit
herrlichem Blick über die Altstadt, ein.
Der Nachmittag führte uns
zuerst nach Gernrode, wo wir eine Kuckucksuhrfabrik besichtigten, die das größte
Wetterhäuschen und die zweitgrößte Kuckucksuhr der Welt besitzt. Nur die Zwerge,
die die Kuckucksuhren bauen ließen sich nicht blicken, dafür jedoch die Polizei,
die unserem Konvoi neugierig gefolgt war und während unseres halbstündigen
Aufenthalts kräftig Strafzettel wegen Parkens ohne Parkscheibe, entgegen der
Fahrtrichtung, auf nichtmarkierten Flächen usw. verteilte. So etwas nennt man
Synergieeffekt!
Der Abschluss des
Tagesprogramms fand auf dem Hexentanzplatz statt, mit herrlichem Blick über das
bizarre Tal auf die sagenumwobene Rosstrappe. Nach Kaffee und Kuchen lockte die
nahegelegene Sommerrodelbahn zu einer Gaudifahrt. Einem edlen Spender verdankten
4 Zweierbobteams die Abfahrt ins Tal. Dem olympischen Gedanken „wer bremst ist
feige“ folgend holte sich das Seniorenteam den ersten Platz.
Generell war hier eine
äußerst lustige Truppe beisammen, deren Witze, Geschichten, Situationskomik und
Schlagfertigkeit täglich vom Frühstückstisch an bis zum Insbettgehen anhielten.
Der letzte Tag vor der
Abreise war nicht gerade von Schönwetter gesegnet, sodass die angedachte
Wanderung zur Sprungschanze flach fiel. Stattdessen entschieden wir uns zu einem
Besuch in einer Glasbläserei. Zuerst wurden wir von einer jungen, aufreizenden
Dame in die Theorie der Glasherstellung eingeweiht. Danach konnten wir in der
Produktionshalle die Herstellung der Glaswaren verfolgen, um anschließend in die
Verkaufsräume entlassen zu werden.
Der restliche Tag stand
zur freien Verfügung und wurde zum Shopping und Caféhausbesuch in Wernigerode
genutzt.
Zum Ausklang der Harzfahrt
fand ein Harzer Abend mit Harzer Volksmusik und Harzer Buffet statt. Um 22.00
packten die Musiker ihre Instrumente zusammen, sodass noch genügend Zeit zum
Plaudern blieb.
Aufgrund des Regenwetters
am Abreisetag fiel der Abschied nicht allzu schwer und wir alle dankten Karin
und Siegfried Schmidt aufs herzlichste für die tolle Organisation und Betreuung
dieser herrlichen Harz-Fahrt 2001 und freuen uns schon heute auf ein gemeinsames
Wiedersehen.
Rolf Bohrmann