11. Bad Königer Klassikfestival Teilnahme an der britsch-italienischen Klassikerausfahrt Sonntagmorgen 07.30, bewölkt und regnerisch. Ernst Schneider und
Tochter Petra warten schon, um gemeinsam mit uns durch den Odenwald nach
Bad König anzureisen. Eine Stunde später erreichen das XK 150
DHC und das E V 12 FHC das Festivalgelände im Kurpark. Als wäre
es verabredet rollt direkt hinter uns der XJ 6 C von Jutta und Kurt Endlich
an. Ein positives Omen? Jedenfalls war die von der Sektion Rhein/Neckar
gemeldete Mannschaft komplett.
Mit der Fahrzeugvorstellung eines jeden Teilnehmers am Startplatz, wurden die Rallye-Unterlagen für die am Sonntag stattfindende Britisch-Italienische KIassikerausfahrt überreicht. Und los ging's auf die Piste. Zuerst in die Innenstadt von Bad König zum 1. Prolog. In der Fußgängerzone musste eine 400 m lange abgesteckte Strecke in der vorgegebenen Zeit von 23 Sekunden durchfahren werden. Mit Taschenrechner und Stopuhr bewaffnet schritten wir zu Tat. Doch mit eingebauten Schikanen hatten wir nicht gerechnet. Die vorgegebene Zeit lief uns davon, doch dank Kick-down retteten wir uns mit einer Sekunde Überzeit durch die Lichtschranke. Aufgrund der dadurch noch sehr hohen Geschwindigkeit mahnten wild gestikulierende Zeitnehmer zum Anhalten, um den Stempel dieser Durchfahrtskontrolle auf die Bordkarte drücken zu können. Die im Bordbuch dargestellte Fahrstreckenbeschreibung als graphische Darstellung war zuerst gewöhnungsbedürftig. Aber bereits nach wenigen Kilometern Fahrt war alles paletti. Doch dann war schon das nächste Schmankerl eingebaut - die Chinesen-Rallye. Wider erwarten war dies kein nicht zu bewältigendes Problem - bis wir nach Langenbrombach kamen. Aus allen Richtungen, Straßen und Wegen kamen Oldies. Hier war die Hölle los und unsere Mannschaft war noch immer voller Optimismus. Auf einmal passte aber auch bei uns nichts mehr. Schließlich blieben wir stehen und beratschlagten, wie es denn weitergehen soll. Unterdessen kamen uns auch in dieser kleinen Gasse Autos nach bzw. entgegen oder hielten wie wir auch. Plötzlich die Erkenntnis: Die fortlaufenden Nummern der graphischen Fahrstrecke waren mit einem Mal kunterbunt durcheinander. Ganz klar, dass wir falsch gefahren waren. 100m zurückfahren und weiter ging es - doch dieses Mal richtig. Aber noch ein weiteres Mal sollten zwei von unserer Mannschaft dieser Gemeinheit auf den Leim gehen. Fehler rechtzeitig bemerkt, umgekehrt und die versteckte Durchfahrtskontrolle und die Dritten unserer Mannschaft gefunden. Nachfolgend kamen harmlose Durchfahrkontrollen; die eine mit Sektempfang, die nächste nur so, eine weitere bot die Gelegenheit zum Mittagsimbiss, eine zum Schätzen der Maulweite eines Gabelschlüssels. In Erbach hatte der Hessische Rundfunk eine Durchfahrkontrolle, an der wiederum die Fahrzeuge von einem Conferencier vorgestellt würden, in der Erbacher Brauerei durften sich die Fahrer beim rückwärts so dicht als möglich an einen Zaun beweisen, ob und wie gut sie sich der rückwärtigen Länge ihres Fahrzeugs bewusst sind. Das anschließend erhältliche Freibier konnte als Lob oder als Trost genossen werden. Die schönste Durchfahrkontrolle war die in der Altstadt von Michelstadt. Hier wurde nämlich beim KonditorenWeltmeister eine Kugel Eis nach Wahl spendiert. Zwischenzeitlich konnten auch die Suchbilder zugeordnet werden. Durch schöne Oden-Wälder ging es zurück nach Bad König, wo uns die letzte Prüfung erwartete: Der 2. Prolog durch die Fußgängerzone. Wo es beim ersten Durchgang pro Sekunde Zeitunter- resp. -überschreitung 10 Minuspunkte gab, wurde beim 2. Durchgang pro Zehntelsekunde 10 Punkte abgezogen. Nun diesesmal kannten wir die Strecke; also l. Fahrbereich eingelegt und voll Stoff durch die von Neugierigen gesäumte Strecke brettern, vor dem Ziel verzögern, 20, 21,22 und nochmals Gasgeben: 23! Na prima, hat doch geklappt: 22,8 Sekunden! Zufall - so eine Zeit kann nur Zufall sein! Zurück ging es in den Kurpark. Anschließend flanieren zwischen all den Oldtimern, beginnend mit dem Baujahr 1907. Rund 800 verschiedene Oldies wurden über das 2-tägige Event erwartet; ein paar weniger dürften es aufgrund des nicht allzu guten Wetters gewesen sein. Warten auf die Siegerehrung! Das Frankfurter Team Dr. Dildei/Dildei hatte bereits am Vortag auf der Nibelungen-Klassik als Klassensieger und somit als 7. der Gesamtwertung unter 140 Teilnehmern geglänzt. Man war gespannt was bei der heutigen Rallye herauskam.
Freude bei der Mannschaft Rhein/Neckar: Pokal für den 5. Platz in der
Mannschaftswertung unter 14 gestarteten mit 2.648 Punkten. Noch größere Freude
bei der Mannschaft der Frankfurt: l.Platz und den großen Wanderpokal
mit 2.768Punkten. Für Peter Heidtmann war dieses Ergebnis sonnenklar.
Er hatte uns dies schließlich schon vor dem Start prophezeit.
Danach noch ein Gruppenfoto mit allen Pokalträgern der Britisch-Italienischen
Ausfahrt und Regen setzte ein. Zum Beweis der Teilnahme und des Gewinns
der Pokale arrangierten wir unsere Jags, unter der choreographischen Leitung
von Ernst Schneider, im Kurpark für dokumentierende Fotos. Der immer
stärker werdende Regen ließ uns jedoch rasch in die Autos flüchten
und die Heimfahrt antreten.
Rolf Bohrmann
|