Jubiläumsfahrt – 15 Jahre JSW

Unser DEUVET-Clubadmin (Hans-)Jürgen Schalla und seine Tochter Ann-Cathrin riefen zur Herbstausfahrt vom 25. – 27. September 2020 und 19 Teams folgten der Einladung. Es war keine gewöhnliche Ausfahrt, denn es wurde das 15-jährige Bestehen der JaguarFreunde Süd-West mit dieser 2 ½ tägigen Veranstaltung gebührend gefeiert.

Als Austragungsregion ging es an die nördliche Grenze des JSW-Wirkungskreises und zwar an die Lahn mit dem Westerwald und dem Taunus. Stützpunkt war das idyllisch an einer Lahnschleife gelegene Städtchen Weilburg, wo wir im 4* Superior Hotel Lahnschleife logierten.

Jürgen begrüßte die anreisenden Teams mit einem originalen JAG BAG, dessen Inhalt aus Roadbook, Getränke für unterwegs, Süßigkeiten, Prospekten und original Jaguar Mund-/Nasenschutz bestand.

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Das Eintreffen der Teilnehmer sollte am Freitag bis 13:30 Uhr erfolgen. Leider waren die Hotelzimmer nicht vereinbarungsgemäß zum Einchecken parat. Einige Teilnehmer zogen es daher vor eine Erkundungstour zum Schloss und in die Altstadt zu machen - die ursprünglich für den Nachmittag vorgesehene Führung im Barockschloss Weilburg musste aus Corona-bedingten Gründen ausfallen – anstatt wie andere in der Hotel- Bar-Lounge auf das OK zum Zimmerbezug zu warten.

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Als Ersatz für die Schlossführung wurde der Besuch der Kristallhöhle in Kubach bei Weilburg ins Nachmittagsprogramm aufgenommen. Nicht alle Teilnehmer der Veranstaltung konnten daran teilnehmen, da sie durch berufliche Zwänge erst am späteren Nachmittag oder am nächsten Morgen anreisen konnten. Auch gab es Ausfälle der Teilnahme aus Krankheitsgründen, wie leider bei der Mitorganisatorin Ann-Cathrin, für welche Ulrike – die Frau von Jürgen – in den Genuss des Mitdabeiseins kam. Eine weitere Teilnehmerin musste kurzfristig absagen, weil ihr eine ebenfalls kurzfristig anberaumte Lehrerkonferenz einen Strich durch die Rechnung machte, sodass ihr Mann alleine die weite Anreise vom Schwarz- in den Westerwald auf sich nehmen musste. Nun jedoch zum Besuch der Kristallhöhle in Kubach, welche mit der höchsten Halle (30 m) aller deutschen Schauhöhlen punkten kann. Vom Eingang bis zur tiefsten, öffentlich zugänglichen Stelle (70 m unter der Erdoberfläche) sind über 460 Treppenstufen zu bewältigen, welche es dann auch gilt wieder hinauf zu steigen. Diejenigen, die den kompletten Rundgang unternahmen, mussten im Hotel-Fitnessbereich keine Trainingseinheiten mehr absolvieren.

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Allein der Anblick vieler hinab führender Treppenstufen der ersten Passage ließ den einen und anderen schon im Vorfeld passen; andere wagten es trotzdem, brachen zum Teil jedoch bereits auf der Hälfte der Strecke ab. Und diejenigen, die tapfer durchhielten, wurden mit unzähligen mit Kalkspatkristallen und mit Perlsinter besetzten Wände dieser in Deutschland einzigartigen Klufthöhle belohnt.

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Auf dem hochgelegenen Parkplatz kündigte sich bei kaltem Wind und langsam einsetzendem Regen der auch für die folgenden Tage prognostizierte Regen an, welcher diese Veranstaltung in den Club-Annalen als weiteren „Rain Run“ einfließen lässt. Das wunderbare Buffet-Menu am Abend bot eine tolle Gelegenheit sich bei sehr gutem Essen endlich einmal wieder gemütlich mit Freunden zu unterhalten und den Tag ausklingen zu lassen. Am Samstagmorgen dann die ernüchternde Gewissheit: Ein noch fehlendes Team konnte definitiv nicht anreisen. Ein nächtlicher Wasserrohrbruch der Heizungsanlage im Haus verhinderte die für den frühen Morgen avisierte Anreise nach Weilburg. Letztendlich waren es dann aber doch 18 Fahrzeuge vom 1939-er SS 100 Jaguar 3 ½ litre bis zum modernen Jaguar F-Type V8S Cabriolet, die sich nach dem ausgiebigen Frühstück auf die große Fahrt der Jubiläumsveranstaltung begaben. Zunächst ging die Fahrt bei Regen ins 50 km entfernte Hachenburg in die gleichnamige Brauerei. Nachdem die Gruppe mit einem kleinen Bierchen begrüßt wurde, begannen die Führungen durch den zum Teil brandneu errichteten Produktionsbetrieb.

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Wir durften die gesamte Produktionslinie sowie die Abfüllstation besichtigen und wurden in zwei Gruppen von sehr kompetenten Damen bis zu einem Festraum geleitet, wo es noch ein Abschiedsbierchen mit Brezel gab, bevor jeder im Souveniershop noch zur Erinnerung ein Bierglas mit Henkel erhielt. Eine nette Geste, welche gerne angenommen wurde.

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Weiter führte die Fahrt in die nahe gelegene Abtei Marienstadt, wo im Brauhaus das Mittagessen eingenommen wurde. Durch die länger als gedachte Führungen in der Brauerei Hachenburger stand leider keine Zeit mehr zur Verfügung die Abtei individuell zu besichtigen. Außerdem hatte der Regen derart zugenommen, dass man froh war, wieder im trockenen Auto zu sitzen. Nun führte uns das Roadbook in die 22 km entfernte Grube Bindweide. In dieses Besucherbergwerk, in welchem über 200 Jahre lang bis 1931 Eisenerz abgebaut wurde, durften wir mit der Grubenbahn 700 m weit in das Bergwerksystem einfahren. Anschließend fand ein 600 m langer, geführter Rundgang durch die Grube statt. Auch hier wurden wir - Corona-bedingt - in zwei Gruppen aufgeteilt, die vor bzw. nach der Führung in der ehemaligen Bergwerksschmiede traditionellem Schauschmieden beiwohnen konnten.

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Der Besuch der Grube Bindweide war ebenfalls eine Corona-bedingte Alternative, welche anstatt der Besichtigung der Grube Fortuna in Solms stattfand. Aber es war ganz bestimmt eine tolle Alternative, welche mit der abenteuerlichen Bahnfahrt und den zum Teil sehr niedrigen Schachthöhen, die oft für Heiterkeit sorgten, lange in Erinnerung bleiben wird.

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Die danach folgende kurze Fahrt zum Barbaraturm, dem ehemaligen Förderturm der Grube, wurde nicht mehr von allen wahrgenommen, hatte das nasskalte Wetter des Westerwalds doch das Gros der Teilnehmer dazu bewogen, lieber direkt ins Hotel zu fahren. Trotzdem gab es ein paar Unentwegte, welche sich nicht die Gelegenheit nehmen ließen den 19 m hohen Turm zu besteigen und die unter der Wolkendecke vorhandene klare, weite Sicht über den Westerwald zu genießen. Sehr lange hielten sie es des sehr kalten Windes und Regen wegen aber auch nicht aus und fuhren dem Roadbook folgend ebenfalls ins Hotel.

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Dort angekommen, standen da bereits die von der Hoteldirektion zuvor angekündigten Jaguar und Daimler der Sektion Rhein-Main eines anderen Jaguarclubs, welche zufälligerweise just am gleichen Wochenende im selben Hotel wie wir die Übernachtungsstation ihrer Herbstfahrt hatten. Kleine Welt! Weilburg dürfte in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag mit über 30 „Katzen“ die größte Jaguardichte weit und breit gehabt haben. Das abendliche Gala-Buffet wurde mit einem Apèro am Tisch begonnen und nach einer kurzen Ansprache von Jürgen, brachte unser Sprecher Jörg den Anwesenden in Kurzform etwas Historie zum 15-jährigen Jubiläum der JSW nahe. Später am Abend wurden wir Teilnehmer von Jürgen unterrichtet, dass eigentlich ein Whisky- und Gin-Tasting in einer Destillerie hätte stattfinden sollen, welches ebenfalls Corona-bedingt fallen gelassen werden musste. Als Ersatz für den entfallenen Programmpunkt erhielt jedes Team ein kleines Special Edition Set mit Whisky, Gin und Rum aus der Birkenhof Brennerei, damit wenigstens zu Hause ein kleiner Eindruck über das entgangene Tasting möglich sein würde. Sonntagmorgen, letzter Veranstaltungstag: Wiederum nach ausgiebigstem Frühstück fuhren wir bei trockenem Wetter ins 20 km entfernte Limburg, um in drei Gruppen an Führungen durch die sehr sehenswerte Altstadt mit ihren vielen Fachwerk- und Patrizierhäusern bis hinauf zum Dom teilzunehmen.

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Dann ging es auf die letzte Fahr-Etappe der Veranstaltung ins 60 km entfernte rhein-hessische Klein-Winternheim in die Weinstube Oma Lotte & die Jungs. In urigem Ambiente bei zünftigen Mittagsgerichten fand der Ausklang statt.

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Es war eine tolle Jubiläumsveranstaltung in Verbindung mit der jährlichen Herbstausfahrt, die unsere Familie Schalla organisiert hatte. Sie führte uns in eine von Clubveranstaltungen bisher unbekannte Region. Gefallen hat es allen Teilnehmern sehr und wir danken den Organisatoren ganz herzlich für ihre Bemühungen, uns trotz Corona-Einschränkungen eine in guter Erinnerung bleibende Veranstaltung ermöglicht zu haben.

Text & Fotos Rolf Bohrmann