Frühjahrsausfahrt 2018

Bei bestem Wetter sind wir als eines der teilnehmenden Teams am Freitagnachmittag in Karlsruhe gestartet. Aufgrund der Verkehrslage haben wir uns entschieden, die landschaftlich reizvolle Route über Bretten - Maulbronn - Ihlingen nach Bietigheim zu nehmen, im sogenannten 3B-Land.

Die Anreise zur Frühjahrsausfahrt war entspannt, die Ankunft in Bietigheim durch die hervorragende Wegbeschreibung problemlos. Insgesamt haben 19 Teams an der diesjährigen Ausfahrt teilgenommen. Wir sind direkt in das für uns reservierte und extra bewachte Parkhaus am Rande der Altstadt eingefahren. Parkplätze waren genug vorhanden, sodass wir uns einen geeigneten Stellplatz aussuchen konnten. Rechts vom Parkhaus führt eine kleine Gasse direkt in den historischen Ortskern zum Hotel Reinhardts. Das Haus liegt im ehemaligen Färberviertel direkt am Flüsschen Metter. Der traditionsreiche Marktplatz und die Fußgängerzone mit ihrem Fachwerkcharme sind nur wenige Schritte entfernt. Das Themenhotel machte einen wirklich angenehmen Eindruck und versprühte Automobile Atmosphäre.

Nach dem herzlichen Empfang durch die Organisatoren Dino und Matthias sind wir direkt mit Parkschein und Ölpappe (war für unser Fahrzeug nicht nötig) versorgt worden. Am Welcome-Desk kam sofort eine gelöste Stimmung auf, alles war bestens organisiert, über die Verpflegung in den vielversprechenden Lokalitäten mit fantastischer Auswahl, bis hin zu den avisierten Erlebnisführungen im Residenzschloss Ludwigsburg (eines der größten Barockschlösser Deutschlands) mit den geheimnisvollen Themen „Eine Kammerzofe plaudert aus dem Nähkästchen“ sowie „Etiquette und Intrigen“. Da ist uns die Auswahl nicht leicht gefallen, am liebsten hätten wir alle Menüpunkte gewählt und beide Führungen gebucht. Die Ankunft auf dem Zimmer gestaltete sich ebenfalls angenehm, das Zimmer verströmte Rennatmosphäre vergangener Jahre und auf dem Tisch stand die Willkommenstüte parat mit weiteren tollen Überraschungen (Modellauto, Nudeln in Brezelform, Knusperbrezeln, Überraschungsei, Infos, etc.) und natürlich dem Roadbook über welches wir uns direkt hergemacht und mit Vorfreude die interessanten Strecken studiert haben.

Der erste Abend im Gasthaus „Rossknecht“ im Bietigheimer Schloss war einfach fantastisch, ein lauer Sommerabend, ausgezeichnete schwäbische Köstlichkeiten und dazu hausgebraute Bierspezialitäten. Die Stimmung war hervorragend und alle Teilnehmer sind gut und rechtzeitig angekommen.

Nach einer geruhsamen Nacht ist der neue Tag mit einem ausgedehnten Frühstück bei besten Wetteraussichten gestartet. In entspannter Runde haben wir uns bereits beim Frühstück über die anstehende Ausfahrt ausgetauscht und vor allem über den schönen Landstrich. Unsere Tischnachbarin Verena erzählte uns davon, dass Sie Ihren Ehemann Norbert sogar in Bietigheim-Bissingen kennengelernt hat und nannte die Reise „Rememberle“.

Nach der ersten Stunde Ausfahrt durch das idyllische Neckartal - den Stadtkern der Schillerstadt Marbach, sind wir an dem ersten Stopp angekommen, dem Brezelmuseum der Firma Huober in Erdmannhausen. Uns begrüßte ein modern gestalteter, holzverkleideter Rundbau neben dem sehr einladend ein Oldtimerbus parkte. Bei den ersten Trockenübungen im Brezelschlingen hat der eine oder andere sein Geschick bewiesen, dazu gab es viele Neuigkeiten. Die Brezel war ab dem 13. Jahrhundert das Zeichen der Bäckerzunft. Wie wir gelernt haben, geht der Name auf das lateinische brachium („der Arm“; für das Aussehen von verschränkten Armen) zurück und war eine christliche Fastenspeise. Einer Legende nach wurde die Brezel von einem Bäcker aus Bad Urach erfunden, der durch einen Frevel bei seinem Landesherrn sein Leben verwirkt hatte. Da der Bäcker jedoch vorher gute Dienste geleistet hatte, sollte ihm noch eine Chance gegeben werden. „Back einen Kuchen lieber Freund, durch den die Sonne dreimal scheint, dann wirst du nicht gehenkt, dein Leben sei dir frei geschenkt.“ Der Bäcker ging ans Werk und erfand dabei die Brezel.

Anschließend ging es im lockeren Konvoi zur gut erhaltenen Burg Hohenbeilstein mit Falknerei, wo uns das Schlossrestaurant auf der baumbestandenen Terrasse mit einer schmackhaften Auswahl an Gerichten erwartete, sodass wirklich keiner hungrig bleiben musste. Nach einem Gruppenfoto ging es weiter auf herrlichen Straßen in die Löwensteiner Berge.

Die JaguarFreunde hatten sich entschlossen im Juxer Räuberwald bei Spiegelberg den Nachmittagshalt einzulegen, weil hier eine einzigartige geologische Formation kennenzulernen ist. In enger räumlicher Ausdehnung ist hier wetzsteintaugliches Sandsteinmaterial vor über 240 Millionen Jahren entstanden, was weltweit einzigartig bergmännisch unter Tage abgebaut wurde. Herr Schaible vom örtlichen Verein zum Erhalt des Besucherbergwerks „Wetzsteinstollen“ hat uns in einer lehrreichen Führung einen guten Einblick in den Abbau, die Herstellung und den Vertrieb der Wetzsteine gegeben. Das Highlight war jedoch die, von Dino und Matthias im Wald gezauberte, Pyramide aus Minipanettone, um den nachmittäglichen Kuchenappetit zu stillen.

Weiter ging es auf verschlungenen Sträßchen durch den nördlichen Rems-Murr-Kreis zurück zu unserem Basislager in Bietigheim.

Den Abend haben wir gemeinsam im Gasthaus Storchen am Bürgergarten in Bietigheim-Bissingen in loungiger Atmosphäre auf der Terrasse beim BBQ verbracht. Pünktlich um 21.00 Uhr hat uns dann der Nachtwächter auf seinen abendlichen Pflichtgang durch die Altstadt mit seinen prachtvollen Fachwerkbauten des 15. bis 18. Jahrhunderts mitgenommen und uns viele interessante Informationen zur Geschichte der Stadt vermittelt.

Den Sonntag konnten wir mit einem fulminanten Auftritt unserer Fahrzeuge auf dem Marktplatz bei wiederum bestem Wetter beginnen. Der Zuspruch der Passanten und das Interesse waren groß. Viele Gespräche wurden geführt, unsere Fahrzeuge haben als Markenbotschafter und Zeitzeugen für viel gute Laune gesorgt. Christian musste jedoch - bei gefühltem körperlichen Schmerz - erfahren, dass sein XJ 12 zu sportlichen Höchstleistungen fähig ist und sogar Treppenstufen (mit davon getragenen dezenten Schrammen) bezwingen kann, halt durch und durch eine Sportlimousine.

Um 10:00 Uhr ging es dann exklusiv vom Marktplatz durch die Fußgängerzone am Schloss vorbei, durch die schöne Altstadt, weiter durch wunderbare Landschaften im Neckartal zum Residenzschloss in Ludwigsburg.

Die Einfahrt und die Durchfahrung der Schlosshöfe waren zu unserer Begeisterung gebucht. In Spalierformation wurden die Fahrzeuge unter den Augen der örtlichen Presse im westlichen Schlosshof wirksam aufgestellt. Die Skulpturen auf Rädern ergänzten die Architektur auf ideale Weise.

Wir machten uns auf zu den anstehenden Schlossführungen. Unsere Führung hieß „Etiquette und Intrigen“ und versetzte uns in das 17. Jahrhundert. Geführt wurden wir durch eure hochwohlgeborene Gräfin Sophia Augusta Frederike von Weidenbach. Während der Führung haben wir z.B. wichtige Erkenntnisse zum Kommunikations-Instrument Fächer und dem Code des Schönheitsfleckes (Mouche) am Hofe erhalten. Es hat sich sogar eine symbolische Sprache der Schönheitsflecken gebildet. So wurde mit einem Schönheitsfleck auf der linken Wange signalisiert, ich bin noch zu haben, während mit einem Fleck auf der rechten Wange angezeigt wurde, ich bin schon vergeben. Ein Fleck in Lippennähe signalisierte Flirtbereitschaft, ein Schönheitsfleck in Augennähe galt als Zeichen feuriger Leidenschaft. Darüber hinaus empfahl die Dame bei fehlenden Augenbrauen mit Mäusehaar nachzuhelfen.

Im Schloss Café haben wir zum Abschluss bei intensiven Gesprächen über das erlebnisreiche Wochenende mit gutem Essen am Nachmittag die Frühjahrsausfahrt ausklingen lassen und die Heimreise angetreten.

Matthias und Dino konnten mit der Organisation der Frühjahrsausfahrt bei bestem Kaiserwetter einen perfekten Tour-Einstand feiern.

Chronist: Team XJ6, Serie 1, im Juni 2018

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Fotos: Dino Bohrmann