Frühjahrsausfahrt 2017
Zu unserer Frühjahrsausfahrt 2017 haben sich 53 Teilnehmer
auf 27 Fahrzeugen vom vorkriegs-SS100 bis zum XKR der Gegenwart eingefunden. An
unserem Stammtischlokal Pfälzer Hof in Mechtersheim ist am Samstagmorgen Abfahrt
– einige der Teams hatten bereits Freitagabend den Stammtisch genossen und
übernachtet
Die erste Etappe führt uns nach Karlsruhe-Knielingen zu
einem Empfang im Autohaus Geisser das Jaguar-Landrover und Volvo vertritt. Viel
zu schnell vergeht die Zeit in diesem imposanten Neubau, den wir durch ein
Mitglied der Vertriebsleitung nähergebracht bekommen und wir lernen Details zur
Vertriebsstrategie und den Werkstattabläufen. Gestärkt durch einen kleinen
Imbiss und die Beifahrer mit einer kleinen Sektgabe inspiriert geht es dann
richtig los.
Über den Rhein rollen wir in das Herz der Südlichen
Weinstrasse, passieren zahlreiche Weinorte wie das malerische Heuchelheim. Nach
Klingenmünster geht es durch das frische Grün ins Bergland des Pfälzerwalds
hinein. Wir fahren über jene traumhaften Strecken nach Bitsch, die normalerweise
aus Zeitgründen keine Beachtung finden. Und das Wetter übertrifft die Prognosen
und die Cabrios bleiben offen!
Beim Mittagessen haben wir Aussicht auf die Festung von
Bitsch, bei der Weiterfahrt lesen einige von uns mehr die Rücklichter der
Vorderleute als das Roadbook und dies endet in einer unfreiwilligen und
gleichzeitig sehr schönen kleinen Stadtrundfahrt. Also anhalten, doch noch mal
die Mühen der Planer gewürdigt und dann sind alle Katzen auf der richtigen
Fährte zu unserem wundervollen nächsten Ziel:
Das „Musee Lalique“ in Wingen-sur-Moder feiert das Werk
eines Schöpfers von Schmuck des Jugendstils namens Marc Lalique und seiner
Nachkommen. Er schuf ganz neue Arbeitstechniken und Materialkombinationen,
widmete sich dann ganz der Arbeit mit Glas und gestaltete Ikonen von
Parfumflacons in grosser Zahl. Hervorragend präsentierte Exponate,
Entwurfsskizzen und Einblicke in die Weltausstellung von Paris 1900 – deren
Grösse dem Besucher multimedial eindrücklich nahegebracht werden.
Lalique’s Nachkommen haben auf Kristall höchster Qualität
umgestellt, nutzen dabei Entwürfe des Gründers und die Produktionsschritte
werden durch die Führerinnen mit viel Herzblut und Elsässer Charme erläutert.
Das Museum residiert in den Bauten der alten Glashütte welche durch eine
beeindruckende Museumsarchitektur unserer Zeit in den Wäldern des
Biosphärenreservats der UNESCO eingerahmt ist.
So werden die Benzindüfte unserer Raubkatzen neutralisiert!
Einen kleinen Katzensprung von 11km weiter bringen wir
unsere Lieblinge ins Nachtquartier und beziehen das Hotel in La Petite-Pierren.
Von der Terrasse streift der Blick der Teams über schlafende Jaguare und den
Sonnenuntergang hinter den Gipfeln bevor wir mit einem Sekt das Abendessen
einleiten. In diesen Stunden können wir unsere Freundschaften fortführen und
neue Bekanntschaften mit fern angereisten langjährigen Jaguar Freunden
schliessen.
Vom Frühstück und ausreichend Kaffee gestärkt geht es
Sonntagmorgen los, wieder eine wundervolle Route durch Berg und Tal über
anspruchsvolles Geläuf – manche nennen es auch „Sonderprüfung“.
Leider streitet sich eine unserer besonders edlen Katzen
mit einem anderen sogenannten Automobil ums Revier, nach (so hört man)
respektvoller praktischer Anwendung der französisch-deutschen Freundschaft wird
die Fahrt fortgesetzt – wir wünschen baldige und erfolgreiche Fellpflege!
Unser Ausflugziel am Sonntag ist der Simserhof – das klingt
leider nur so romantisch, wir parken direkt auf der Wiese eines Museums der
Maginotlinie (wem das nichts sagt, ein riesiges Verteidigungssystem in Bunkern).
Es geht also in zwei Abschnitten unter Tage und wir erleben während 2 Stunden
wie 876 französische Soldaten während 10 Monaten 1939/40 in den Berg
eingeschlossen eine Wiederholung der Schrecken des 1. Weltkriegs verhindern
sollten.
Wir sind alle tief berührt von der besonnen Art und Weise
in welcher gemeinsame Geschichte hier gezeigt wird.
Wenn deutsche, niederländische, französische, schweizer
u.a.m. Liebhaberinnen/Liebhaber der englischem Automobileaus Coventry in
Frankreich die Sonne des frühen Sommers diesen Tag an diesem Ort bei einem
typischen Elsässer Mittagessen ausklingen lassen dürfen – dann ist das Leben wir
Gott in Frankreich! Mir wird deutlich in was für einer privilegierten Zeit wir
leben wenn auf der Rückfahrt die Landesgrenze auf dem Schleichweg im Wald nicht
zu erkennen ist und nur die andere Art Gärten und Verkehrsschilder zu gestalten
zeigt, dass wir wieder in Deutschland sind.
Liebe Annette und lieber Jörg – danke für zwei
eindrückliche Tage
Text: Boris
Eble
Fotos:
Ruth und Helmut
Storck