Magical Mystery Tour

Im Spätherbst fand sich auf einem Rastplatz in Rheinhessen die Gruppe von JSWlern zusammen, die sich auf die Magical Mystery Tour von Bohrmann-Reisen angemeldet hatte. Da meine alte Dame meinte, Anfang Oktober Zicken veranstalten zu müssen, wurde sie zur Strafe daheim gelassen. Von Katzen darf man sich schließlich nicht alles gefallen lassen.

Da alle überpünktlich waren, konnte es ein paar Minuten eher losgehen Richtung Belgien. Nach einer kurzen Pause an der Grenze wurde die westliche Richtung eingeschlagen, um nördlich von Brüssel erst einmal im Schritttempo voranzukommen. Noch vor der Küste wurde ein kurzer Abstecher eingelegt an den Punkt, an dem die JDHT (Jaguar Daimler Heritage Trust) und der belgische Automobilclub einen Gedenkstein anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Rekordfahrt von Normen Dewis mit dem XK120 aufgestellt hatten.

Weiter nach Calais, durch den Tunnel und ab auf die linke Straßenseite. Die Fahrt führte bis Canterbury, wo wir unser Hotel bezogen. Der Abend klang im oberen Raum eines Restaurants aus, in dem die interessante Reparatur eines Dachbalkens zu bestaunen war.

Der nächste Tag stand den Teilnehmern zur individuellen Gestaltung zur Verfügung. Ich wollte eigentlich einen auf XJS spezialisierten Händler besuchen, aber der hatte wegen Sturmschäden geschlossen. Also schloss ich mich dem Veranstalter für den Vormittag an; eine Führung über einen Friedhof hatte ich noch nie. Nachmittags zeigten uns Christine und Jarod ihre Studentenstadt, so daß wir den ein oder anderen Winkel besuchten - Orte, die man als Tourist mal eben nicht findet.

Freitag ging’s weiter nach Hammersmith. Als kleine Revanche für den Vortag fuhren wir mit unseren 2 Guides vom Vortag nach Drayton St. Leonard, um der AMHT (Aston Martin Heritage Trust) einen Besuch abzustatten. Es war diesmal sogar ein viertes Fahrzeug vor Ort, und ich konnte mir alle ‚Aston‘ Magazine sichern, die mir noch fehlten. Anschließend ging’s für uns ebenfalls nach Hammersmith, wo wir die anderen nachmittags wieder trafen zum Check-In.

Danach sind wir zu viert losgezogen, um Seilbahn zu fahren. Vom Millenium Dome führt diese auf die andere Seite der Themse, mit einem fantastischen Bick über Hafen, Bankenviertel und Stadt. Anschließend sind wir in die Innenstadt, um dann einen Spaziergang über 2 Brücken und der Themse entlang zu nehmen. Das Abendessen im Pub mußte schließlich verdient werden.

Samstag Morgen, Fahrt zum Hyde Park mit anschließendem Walk zur Regent Street. Dort sind die Fahrzeuge für Sonntag schon mal aufgereiht gestanden. Für mich persönlich viel interessanter – die Ausstellung von Aston Martin. Keine Ahnung, wie viele, aber eine große Zahl an DB aller Serien, Lagondas, Virage und Vantage, einfach unglaublich. Mit manch einem Besitzer kam man ins Gespräch, so daß ich beschlossen hatte, nach dem Mittagessen nochmals hinzulaufen. Wer weis, wann ich nochmals diese Zahl an Aston Martins auf einem Fleck finde.

Anschließend ging’s zurück zum Hotel mit späterem gemeinsamem Abendessen.

Sonntag war früh Tagwacht, schließlich wird das Rennen um sieben Uhr gestartet. Petrus meinte es gut, bei blauem Himmel wurden die Veteranen vor Baujahr 1905 in Gruppen gestaffelt auf ihre Reise nach Brighton verabschiedet. Kurz nach 8 Uhr stiegen wir in unser "Cabriolet", um den historischen Fahrzeugen zu folgen. So ein alter Doppeldeckerbus sehen die Zaungäste wohl auch nicht alle Tage, so daß uns begeistert zugejubelt wurde. Leider war es ziemlich kalt, so daß ich nicht immer oben stehen konnte. Es sollten ca. 450 Wagen gestartet sein, bedauerlicherweise sah man viele Fahrer am Straßenrand, wie sie sich um technische Gebrechen der Schmuckstücke kümmern mußten.

Auf halber Strecke war dann eine Pause von einer Stunde eingeplant. Es ging ins Stadtzentrum, wo die Fahrzeuge bei ihrer Ankunft registriert wurden, und die Chauffeure eine Pause einlegen konnten. Die Wagen markierten eifrig ihr Revier.

Nach der Pause wurde die Rennstrecke durchaus hügeliger, und man sah viele Fahrzeuge mit den Steigungen kämpfen. Bergab waren sie durchaus flott. Am Rande der Strecke stellten viele Besitzer Ihre Oldtimer ebenfalls zur Schau, vor einem Landgasthof parkten mindestens zwei Dutzend Rolls Royce. In Brighton wurden die Fahrzeuge dann entlang der Uferpromenade aufgereiht, allerdings zog manch Besitzer es vor, den Wagen gleich in Sicherheit zu bringen, denn die Wolken wurden immer dunkler.

Die Rückfahrt nach London ging deutlich schneller, auf dem Motorway gab es keine Freiwilligen, die auf dem Oberdeck standen. In London stiegen dann ein paar nach oben, denn London bei Nacht wie das beleuchtete House of Parliament ist durchaus sehenswert.

Am nächsten Morgen konnte unwesentlich länger geschlafen werden, denn der Heimweg wurde begonnen. Habe meinen Zug durch den Tunnel zwar knapp verpasst, aber das scheint mittlerweile gänzlich egal zu sein. Angekommen im Rechtsverkehr traten bei uns erst einmal Orientierungsschwierigkeiten auf, aber wir fanden dann auch den Weg zur richtigen Autobahn. Man sollte auch mal Zwischenziele ins Navi eingeben. Dieses stellte ein Soldatenfriedhof dar, wo 25000 Gefallene des deutschen Reichs vom zweiten Weltkrieg ihre letzte Ruhe gefunden hatten.

Weiter in die Champagne, Épernay. Dieser Abend wird manch einem in Erinnerung bleiben – sei es die Bedienung oder die 1200 g Fleischschlachtplatte.

Am nächsten Morgen wurde dann als finaler Punkt die Champagner Kellerei Mercier besichtigt. Neben einem Riesenfaß, das der Firmengründer aus ungarischem Holz anfertigen ließ, sind die in den Kalkstein getriebenen 47 Stollen beeindruckend, in dem der Champagner gelagert wird. Die anschließende Verkostung verleitete den ein oder anderen noch zum Kauf, wie auch den Autor. Einen silbernen Hut wollte ich schon immer haben.

Anschließend verabschiedeten sich die ersten, der Rest nahm dann bei Metz an der Autobahnraststätte Abschied.

Es war eine wunderschöne gelungene Ausfahrt, perfekt organisiert von Bohrmann Reisen. Aber nicht nur ein herzliches Dankeschön meinerseits an die Bohrmänner, sondern auch an Christine und Jarod, die neben Ihrer Organisation auf der Insel mir auch noch Canterburry und London näher brachten.

Marcel Fouquet

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Fotos: Dino Bohrmann